Entnahme von Zerebrospinalflüssigkeit

Als Teil des diagnostischen Verfahrens bei Gedächtnisbeschwerden, wird Ihnen Ihr behandelnder Arzt möglicherweise ein Verfahren anbieten, dass sich Lumbalpunktion nennt. Diese Untersuchung wird routinemäßig bei neurologischen Fragestellungen angewandt.

Während dieser Prozedur wird Ihnen Zerebrospinalflüssigkeit (auch Liquor genannt) entnommen.

Was ist Zerebrospinalflüssigkeit?

Zerebrospinalflüssigkeit (Liquor) ist die Flüssigkeit, die das Gehirn und das Rückenmark umgibt. Sie wird kontinuierlich in größeren Mengen durch ein Netzwerk aus Blutgefäßen im Gehirn neu gebildet. Entnahme einer kleinen Menge von Liquor aus dem unteren Bereich der Wirbelsäule, hat in der Regel keinen Einfluss auf das Gehirn oder das Rückenmark.

Wie bereitet man sich zu Hause auf die Untersuchung vor?

Es ist keine spezielle Vorbereitung nötig. Sie müssen eine Einverständniserklärung für die geplante Untersuchung unterschreiben. Anschließend wird Ihnen Ihr behandelnder Arzt genaue Informationen geben, die sie befolgen müssen.

Wie lange dauert die Untersuchung?

Normalerweise dauert die Entnahme etwa 15 Minuten.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Sie kommen morgens in die Klinik oder in die Praxis. Zunächst wird der Bereich Ihres Rückens desinfiziert, an dem die Entnahme erfolgen soll und Sie bekommen eine örtliche Betäubung.

Die Entnahme findet im Sitzen oder in der Seitenlage statt. Dabei sollte der Rücken so rund gemacht werden, wie möglich, um den unteren Rücken zu entlasten.

Während der Prozedur werden Ihnen mittels einer sehr feinen Nadel wenige Milliliter Liquor entnommen. Zu diesem Zweck wird die Nadel zwischen den Rückenwirbeln in den unteren Rücken eingeführt.

Nach der Untersuchung sollten Sie für einige Stunden ausruhen um zu verhindern, dass Flüssigkeit aus der Entnahmestelle austritt.

Es ist nicht nötig, die ganze Zeit flach auf dem Rücken zu liegen.

Das Klinikpersonal wird Sie durch die gesamte Untersuchung führen.

Ist die Untersuchung schmerzhaft?

Die Lumbalpunktion wird unter lokaler Betäubung durchgeführt und ist daher für gewöhnlich schmerzfrei. Sehr selten kann es zu Schmerzen kommen weil die Punktionsstelle nicht zugänglich oder eine Osteoarthritis vorhanden ist. Ihr behandelnder Arzt wird die Sicherheit und Durchführbarkeit der Untersuchung vorher feststellen.

Gibt es Gründe, keine Lumbalpunktion durchzuführen?

Diese Untersuchung ist gefährlicher für Patienten mit:

  • Blutgerinnungsstörungen
  • Geringe Anzahl an Blutplättchen
  • Infektionen im Bereich der Punktionsstelle
  • Einem Tumor im hinteren Bereich des Gehirns, der auf den Hirnstamm drückt

Um die Sicherheit und Unbedenklichkeit der Untersuchung zu gewährleisten, wird Ihnen Ihr Arzt Fragen über Ihre Krankengeschichte und eventuelle Vorbehandlungen stellen, sowie gegebenenfalls weitere Blutuntersuchungen anfordern.

Welche Risiken sind mit dem Verfahren verbunden?

In weniger als 10% der Fälle kann es innerhalb der nächsten 24 Stunden nach der Punktion zu Kopfschmerzen kommen. Diese Kopfschmerzen verstärken sich, wenn Sie stehen und verschwinden, wenn Sie sich hinlegen. Selten kommt es zu Blutungen in den Spinalkanal oder die Hirnumgebung. Außerdem kann es zu Infektionen durch das Einführen der Nadel kommen.